Vom 20. Januar bis 11. Februar können die BesucherInnen der Ausstellung Turn On in die Welt phonotropischer Animationen eintauchen, die von 15 KünstlerInnen aus Luxemburg und anderen Ländern geschaffen wurden. Zu ihnen gehört auch die Künstlerin Marie Paccou, die vor allem für ihre animierten Kurzfilme bekannt ist. Ihnen könnte Ihr Name auch vertraut vorkommen, weil sie vor der Ausstellung Turn On in diesem Jahr bereits bei Flip Off in den Rotondes vertreten war. Was für eine Überraschung! Dieses Mal werden Sie eine ganz andere Seite an ihr kennenlernen …
Marie, du gestaltest Daumenkinos auf der Grundlage bereits veröffentlichter Romane. Ist es eine Möglichkeit, den Büchern, in denen du zeichnest, eine neue Geschichte zu geben und ihnen neues Leben zu verleihen?
Obwohl ich selbst Leserin bin, drücke ich mich durch das animierte Bild aus. Meine Arbeit an den „Flipbooks“ geht in zwei Richtungen: Einerseits adle ich ein Buch mit hoher Auflage, indem ich ihm den Status eines Einzelstücks verleihe, andererseits dränge ich es auf Bildschirme und in soziale Netzwerke, selbst auf die Gefahr hin, es durch die Überlagerung mit Bildern zu verfälschen, und beschleunige damit vielleicht sein Verschwinden, seinen Ersatz. In jedem Fall stehen meine Zeichnungen immer in Verbindung mit dem Buch, ich sage gern, dass sie eigentlich ein Porträt des Buches sind: manchmal ein spöttisches, manchmal ein getreues, dann wieder nicht.