Bühnenkunstprogramm Laura Graser
Wie hast du das vorzeitige Ende der Saison 19/20 und die Programmgestaltung für die Saison 20/21 in diesem besonderen Kontext erlebt? Hat es dir schlaflose Nächte bereitet oder konntest du damit umgehen?
Die ersten Wochen waren ziemlich hart. Wir waren gezwungen, kurzfristig auf die Absagen zu reagieren, und mussten akzeptieren, dass diese ganze Entwurfs- und Planungsarbeit bis ins kleinste Detail für die „Tonne“ war. Gleichzeitig erschien es mir fast schon absurd, die Spielzeit 20/21 zu planen, und ich fühlte mich bei den anstehenden Entscheidungen ziemlich isoliert und angespannt hinter meinem Bildschirm im Home-Office, genau wie meine KollegInnen.
Aber auf der persönlichen Ebene hatte das Ganze auch eine positive Seite: Aus einem anfänglich mit Auslandsreisen, Abendveranstaltungen und Wochenenden in den Rotondes vollgespickten Terminkalender wurde eine leere Seite mit Zeit für die Familie (ein echter Segen, muss ich zugeben)!
Konnten von den Veranstaltungen, die in den letzten Monaten leider abgesagt werden mussten, einige in die neue Saison übernommen werden?
Ja. Wir haben in der Tat versucht, die meisten Aufführungen auf die nächste Saison zu verschieben, ein oder zwei Veranstaltungen sogar in die Saison 21/22. Mit etwas „Tetris“ war das glücklicherweise möglich! Mit Ausnahme der Zirkusvorstellung Famille Choisie, die am Ende der Saison in einem großen Zelt auf unserem Vorplatz stattfinden sollte. Die Gruppe hatte lange vor den Ausgangsbeschränkungen beschlossen, ihre Tournee abzubrechen, um Platz für andere Projekte zu schaffen.
Was unsere Labos und partizipativen Projekte betrifft, so war das natürlich etwas anderes, und wir haben recht schnell Online-Formate entwickelt, um den Kontakt zu unseren TeilnehmerInnen und der Öffentlichkeit aufrechtzuerhalten.
Was sind deine Highlights in der Saison 20/21?
Davon gibt es natürlich jede Menge 😊 Eine gefährliche Frage also. Aber ich bin beispielsweise sehr glücklich über die nächste Ausgabe unseres Highlights Fabula Rasa, die einiges zu bieten hat. Und dann kann ich es kaum erwarten, im Oktober unsere neue internationale Koproduktion Identity mit 19 TeilnehmerInnen aus 4 Ländern auf der Bühne zu sehen, deren Generalprobe in Stuttgart vom letzten April auf diesen Sommer verschoben werden musste (was für ein Wahnsinn …)
Was erhoffst du dir für die Rotondes in den nächsten Wochen?
Dass die Künstler und Künstlerinnen diesen fantastischen Ort wieder ganz in Beschlag nehmen können. Und dass unser Publikum zurückkehrt, entspannt, neugierig und offen, ohne allzu viele Ängste angesichts der Situation und ohne dass gesundheitliche Maßnahmen uns die gemeinsamen Momente nehmen können.
Hast du eine Botschaft für das Publikum?
Welcome!