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Der Podcast ist auch auf der Website von Radio ARA verfügbar.
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In dieser Folge sprechen wir darüber, wie wir andere Menschen bei ihrer Kreativitätsentfaltung unterstützen können. Wir werden uns fragen, was ein Mensch braucht, um kreativ zu sein. Wir werden aber auch das Thema Inklusion behandeln, indem wir über und mit Künstler*innen mit Behinderung sprechen werden. Wir wollen so einen Teil der Kunstszene zeigen, der leider heutzutage noch zu wenig Visibilität und Anerkennung bekommt.
Wir werden zuerst mit mehreren Menschen sprechen, die mit Künstler*innen mit Behinderung arbeiten. Die meisten von ihnen arbeiten in Werkstätten in denen sie kreative Arbeit leisten, sei es im Theater, in der bildenden Kunst oder im Produktdesign. Sie werden uns beschreiben, wie sie anderen Menschen helfen, ihre Kreativität zu erwecken und zu entfalten. Sie werden uns daran erinnern, dass die Behinderung der Menschen mit denen sie arbeiten nicht relevant ist. Sie behandeln sie einfach wie Menschen, und helfen ihnen ihr Potenzial zu entfalten. Sie werden uns erzählen welche Umgebung, Räume, Denkweisen und Techniken sie schaffen oder nutzen um die Kreativität anderer zu stimulieren. Wir werden aber auch über die Barrieren sprechen, die in der Kunstszene für Menschen mit Behinderung existieren, und darüber, wie wir gemeinsam eine inklusivere Gesellschaft schaffen können.
Wir werden aber auch mit mehreren Künstlern und Künstlerinnen des Kunstateliers von Cooperations Wiltz sprechen. Sie werden uns ihre Kunstwerke und ihre Techniken erklären. Sie werden auch mit uns teilen, wie die Kunst ihr Leben verändert hat, und was sie mit ihrer Kunst bewirken wollen.
1:34 — 53:03 um das gemeinsame Interview anzuhören.
Didier Scheuren leitet das Kunstatelier von COOPERATIONS S.Coop namens CooperationsART. COOPERATIONS S.Coop bietet Menschen mit Behinderung verschiedene Inklusions-Werkstätten zur beruflichen Eingliederung. Arbeitsplätze werden in den Bereichen Hotelgewerbe, Gastronomie, Gemüseanbau, Gartenbau, ökologische Landwirtschaft und in der Kunst angeboten. Das Kunstatelier gibt Menschen Zeit, Raum und Material um sich ihren künstlerischen Tätigkeiten zu widmen und ihr Potenzial zu entfalten. Das Kunstatelier ist ein Künstlerkollektiv und möchte ein interdisziplinäres und integratives Netzwerk von Künstlern sein.
Moni Kukawka arbeitet seit 20 Jahren im Bereich des inklusiven Theaters. Sie hat das inklusive Theater com.guck in Trier gegründet. Das Ensemble besteht momentan aus 15 Schauspieler*innen, von denen zehn eine Behinderung haben. Sie hat auch in Luxemburg inklusives Theater gemacht, unter anderem für die Trisomie21 asbl und das Jugendhaus An der Sonn in Lorentzweiler. (photo: com.guck Theater)
Gilles Seyler ist freischaffender Künstler und arbeitet, unter anderem, als Theaterpädagoge bei der Ligue HMC im Collectif Dadofonic. Die Ligue HMC „unterstützt Menschen mit einer intellektuellen Beeinträchtigung und setzt sich für ihre soziale, berufliche und kulturelle Inklusion ein.” Unter anderem hat die Ligue HMC mehrere geschützte Werkstätten, in denen sie Mitarbeiter mit oder ohne intellektuelle Behinderung fördert, beschäftigt und begleitet. Die „Werkstatt Collectif DADOFONIC ist ein professionelles, künstlerisches Ensemble für Theater, bildende Kunst und Bewegung. Das Hauptziel des Collectif DADOFONIC ist die Produktion von Bühnen- und Straßenaufführungen.” (photo: Collectif Dadofonic)
Susi Pfeiffer und Florence Legendre leiten das Design-Atelier des Eilenger KonschtWierk, eines der sechs Standorte der ATP a.s.b.l. „Die ATP a.s.b.l. begleitet Menschen mit einer psychischen Störung bei ihrem psychosozialen Rehabilitationsprozess. Die ATP asbl bietet Zugang zu einer Arbeitsstelle zu Arbeitsbedingungen, die für eine Genesung förderlich sind.” Das Ziel ist es, Menschen mit einer psychischen Störung eine Arbeitsstelle anzubieten, in der sie sich entfalten können, wertgeschätzt werden und einen sinnvollen Beitrag zur Gesellschaft leisten können. Des Weiteren können die Teilnehmer*innen sich neu orientieren und Neues lernen, um später auf dem ersten Arbeitsmarkt eine Stelle zu finden. Das Eilenger KonschtWierk bietet Arbeitsstellen in den Bereichen Gastronomie, Design, Weidenkorbflechterei, Kunstsiebdruck oder Textilsiebdruck. (photo: ATP)
Francis Kirtz hat vor mehreren Jahren aboriginale Kunst und somit auch die Technik der Malerei mit Punkten entdeckt. Seitdem malt er hauptsächlich mit Punkten. Er nimmt sich Gemälde oder Fotos vor und übermalt sie mit Punkten. Er macht aber auch abstrakte Gemälde. Seine Werke sind meistens leuchtend bunt, mit labyrinthartigen Mustern die zusammen eindrucksvolle Gemälde schaffen.
1:07:42 — 1:10:08 um das Interview anzuhören.
Ponx ist ein Graffitikünstler, der erst seit zwei Jahren Graffiti macht. Er widmet sich hauptsächlich dem „Stylewriting”, einem Stil der darin besteht, seinen eigenen Namen so zu schreiben, dass man ihn fast nicht mehr erkennen kann. Ponx ist sehr ehrgeizig und will sich im Graffiti noch weiterentwickeln.
1:10:09 — 1:12:56 um das Interview anzuhören. Das Interview ist auf Luxemburgisch und Deutsch.
Lisa Schmit war schon immer von Kunst fasziniert. Sie malt, schreibt, zeichnet, stickt und noch vieles mehr. Aber sie liebt nicht nur bildende Kunst sondern auch Tanzen. In ihren Bildern und Objekten lebt sie ihre Träume aus, von Burgen und Schlössern, Prinzen und Blumen. Mit ihrer Fantasie verwandelt sie selbst banale Alltagsgegenstände in zauberhafte, mädchenhafte Objekte, wie z.B. alte Bügeleisen, die zu einem charmanten Augenaufschlag werden.
1:12:57 — 1:14:39 um das Interview anzuhören. Das Interview ist auf Französisch.
Emmi Martija ist eine Cartoonistin. Sie war von klein an von Comics fasziniert, wollte so zeichnen wie die Zeichentrickfilme die sie liebte, und hat sich so das Zeichnen selbst beigebracht. Ihre Zeichnungen sind voller Humor. Sie zeichnet meistens Superhelden, Disney-Charaktere und Promis. Sie übt in ihren Zeichnungen oft Kritik an der Gesellschaft aus, oder zeigt die Comic-Charaktere die wir alle kennen in ungewöhnlichen Situationen.
1:14:40 — 1:17:35 um das Interview anzuhören. Das Interview ist auf Französisch.
Ben Kieffer’s Zeichnungen können oft schockieren, da seine Lieblingsthemen Drogen, Sex, Horror und Provokation sind. Aber hinter diesen skizzenhaften Zeichnungen verbirgt sich oft viel mehr. Jede Zeichnung hat eine sehr tiefgründige Erklärung. Oft übt er in seinen Zeichnungen auch Kritik an der Gesellschaft aus.
1:17:36 — 1:19:59 um das Interview anzuhören. Das Interview ist auf Französisch.
Fatima De Moura macht einerseits sehr viele Stickbilder. Sie hat eine einzigartige Technik, die man sofort erkennen kann. In ihren Stickbildern zeigt sie ihre Träume und Sehnsüchte, wie z.B. das Reisen in exotische Länder. Andererseits liebt sie es auch zu schreiben. Heutzutage nimmt sie sich Zeitungsartikel vor, kopiert sie und macht dazu Zeichnungen. Fatima De Moura ist auch sehr stark am Menschen interessiert. Sie interviewt ihre Mitmenschen und macht daraus Texte und Zeichnungen.
1:20:00 — 1:22:37 um das Interview anzuhören. Das Interview ist auf Luxemburgisch und Deutsch.
Tania Steinfort ist erst seit kurzem im Kunstatelier, war aber schon immer an Kunst interessiert, insbesondere an moderner und abstrakter Kunst. Sie probiert im Moment verschiedene Techniken aus. Sie hat mit Action Painting angefangen, da sie immer schon wie Jackson Pollock malen wollte. Als sie ihre alten Fotos wegschmeißen wollte, kam die Idee auf, sie zu verbrennen und mit der Asche etwas zu malen. Ihre Gemälde sind sehr ausdrucksstark und voller Emotionen.
1:22:37 — 1:24:52 um das Interview anzuhören.